Alles begann mit einer Schwester, die den Schwestern vom Heiligen Josef (Mill Hill Schwestern), angehörte. Sie besuchte Familien, die sich um Kinder mit Behinderungen kümmerten. Die ursprüngliche Idee des St. Francis Rehabilitation Projekts war es, Kindern mit körperlichen Behinderung den Zugang zu Bildung möglich zu machen bzw. zu erleichtern. Als Standort wurde ein Grundstück neben der HGM Grundschule ausgewählt, um den Kindern einen möglichst selbstständigen Zugang zur Schule zu ermöglichen.
Am 27. August 2007 wurde das Small Home eröffnet.
Bei der „Auswahl“ der Kinder, spielt Geld, die Religion oder die Art der Behinderung keine Rolle.
Im Small Home sind alle bedürftigen Kinder
herzlich willkommen.
Am Anfang wurden „nur“ Kinder mit körperlichen Behinderungen aufgenommen. Mittlerweile werden aber auch Kinder mit geistiger oder Mehrfachbehinderungen aufgenommen und betreut. Bevor die Kinder ins Small Home kommen, wird ihre familiäre Situation genau geprüft und es finden auch immer wieder Haus- und Familien-besuche statt. Grundsätzlich sind/wären die Eltern dazu verpflichtet, einen Beitrag für die Betreuung ihrer Kinder zu zahlen. Da die meisten Kinder aber aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammen, sind fast alle Kinder zu 100 % auf Spenden angewiesen. In besonders schweren Fällen ist es sogar so, dass auch noch die Familien zu Hause mit Nahrungsmitteln, Medizin und Kleidung vom Projekt unterstütz werden.
Neben der liebevollen und großartigen Betreuung durch die Hausmütter, erhalten die Kinder je nach Bedarf und Möglichkeit …
Die Betreuung ist für Kinder im Alter von 5 bis 18 Jahren vorgesehen. Da der Grundgedanke aber besonders die Schulbildung vorgesehen hat, ist es in einzelnen Fällen auch möglich, dass die Kinder bis zum Abschluss der Grundschule (vergleichbar mit unserer Mittelschule) im Heim bleiben können.
Das Small Home ist vergleichbar mit einem Internat für Schüler. Während der Schulzeit sind die Kinder im Heim, die Ferien verbringen die Kinder zuhause bei ihren Familien. In Kenia wird das Schuljahr in 3 Abschnitte eingeteilt. Das Schuljahr beginnt im Jänner. Zu Ostern haben die Kinder die ersten Ferien, welche 3 Wochen dauern. Die zweiten Ferien gibt es im August, wiederum 3 Wochen. Ende Oktober endet das Schuljahr und die Schulkinder haben November und Dezember frei. Da viele der Kinder im Small Home regelmäßig Therapie brauchen, wird das Small Home in den langen Ferien nur für 4 Wochen geschlossen. Die Kinder gehen Anfang Dezember und kehren zum Schulbeginn Anfang Jänner wieder zurück.
Nicht alle Kinder, die die Angebote im Small Home nützen, leben im Heim. Es gibt auch die Möglichkeit nur die Tagesbetreuung in Anspruch zu nehmen, besonders für Kinder deren Familien in Malindi leben. Die Kinder werden am Morgen um 8:00 Uhr von ihren Eltern gebracht und um 16:00 Uhr wieder abgeholt. Einige der Kinder leben während der Woche im Heim und gehen am Wochenende nach Hause.
Im Moment beanspruchen 24 Kinder die Rundumbetreuung und 11 Kinder die Tagesbetreuung. Außerdem bietet das Projekt auch ein „Außenprogramm“, für 5 weitere Gemeinden außerhalb der Stadt, an. Die Kinder in den Gemeinden werden jeweils einmal im Monat von den Therapeuten und Schwester Christine bzw. der Sozialarbeiterin besucht.
Querschnittslähmung, Kinderlähmung, Rückenmark-schwindsucht, Wasserkopf, Wachstumsstörung – um einige der körperlichen Behinderungen beim Namen zu nennen. Neben den körperlichen Behinderungen sind viele der Kinder zusätzlich auch geistig beeinträchtigt. Viele Kinder können gar nicht sprechen oder sie tun sich schwer, ihre Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen. Mehr über die Kinder und ihre Geschichten erfahrt ihr hier:
Insgesamt beschäftigt das Small Home 20 Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen. Die Kinder werden von 6 Hausmüttern, 2 Therapeuten und einer Sozialarbeiterin betreut. Zum Small Home gehören auch 2 Köche, 2 Putzfrauen, 2 Wächter und 2 Mitarbeiter, die sich um die Kühe und Ziegen des Heims kümmern. Schwester Christine ist für die Leitung zuständig und wird dabei von einer Buchhalterin unterstützt. Es gibt auch noch zwei Lehrerinnen, welche die Kinder in der Sonderschule direkt nebenan unterrichten.